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Boreout-Prävention – Langeweile und Unterforderung am Arbeitsplatz mit RPA bekämpfen

Der Einsatz von Software-Robotern als Arbeitserleichterung für Mitarbeiter

Langweilige Aufgaben sind ein Risiko für die Gesundheit der Mitarbeiter. Sorgt die permanente Überforderung langfristig für ein Burnout, so trägt die kontinuierliche Unterforderung zum Boreout bei. Vor allem eine wertschätzende Mitarbeiterführung und anspruchsvolle Aufgaben unterstützen Unternehmen bei der Prävention eines Boreouts. Insbesondere die Digitalisierung kann eine nachhaltige Transformation im Arbeitsumfeld forcieren und dazu beitragen, monotone und unmotivierende Aufgaben zu automatisieren. Eine Schlüsselrolle kann dabei der Einsatz von Robotic Process Automation übernehmen.

Mitarbeiter schaut auf die Uhr

Boreout – ein latentes Gesundheitsrisiko für Mitarbeiter

Die Work-Life-Balance ist ein viel thematisierter Begriff in der modernen Arbeitswelt. Mitarbeiter fordern einen Ausgleich zwischen Privat- und Arbeitszeit. Hierbei soll eine gute Work-Life-Balance unter anderem das Auftreten eines Burnouts verhindern. Allerdings stellt auch die kontinuierliche Unterforderung ein gesundheitliches Risiko für Angestellte dar und kann zu Stress und Krankheitssymptomen führen. Sorgt eine geringe inhaltliche und zeitliche Auslastung im beruflichen Umfeld vorerst für Spaß, so kann sich dies schnell zu einer Belastung für die Betroffenen weiterentwickeln.

Dabei ist das Boreout-Syndrom jedoch keine anerkannte Krankheit, sondern ein Begriff, der die Langeweile am Arbeitsplatz verdeutlicht. Ein dauerhaftes Missverständnis zwischen beruflichen Anforderungen und persönlichen Ansprüchen fördert das Auftreten eines Boreouts. So kann entweder eine zu geringe Auslastung oder wenig anfordernde Aufgaben zu Stress führen. Der Stressreport 2012, welcher von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin erstellt wurde, verdeutlicht, dass 13 Prozent der Beschäftigten unter einer fachlichen Unterforderung leiden. Außerdem sind fünf Prozent der Arbeitnehmer von einer zu geringen Auslastung betroffen.

Eng verknüpft mit dem Boreout ist das Boreoutparadoxon, das zu negativem Stress führen kann. Spricht ein Mitarbeiter seine mangelnde Auslastung ans, geht er dabei das Risiko ein, mit Arbeit eingedeckt zu werden, die ihm keinen Spaß macht, oder er riskiert, dass sein Arbeitsplatz eingespart wird. Um beides zu vermeiden, greifen Mitarbeiter vielfach zu der Strategie, Auslastung vorzutäuschen, obwohl er seine Situation als aussichtslos empfindet.

Der Boreout ist damit das ganze Gegenteil des sogenannten Flow-Zustands. Als Flow bezeichnet man einen Zustand, in dem die Arbeit wie von selbst von der Hand geht. Das beglückende Gefühl, das von der zu verrichtenden Arbeit ausgeht, verändert auch das Zeitgefühl. Man ist voll konzentriert und übermäßig motiviert, so dass die Zeit für die Arbeit wie im Flug vergeht. Dieser Zustand wird in aller Regel nur erreicht, wenn die Herausforderung, mit der man konfrontiert ist, mit den eigenen Fähigkeiten in Einklang steht.

Büroarbeitsplätze bieten oftmals wenig Abwechslung

Grundsätzlich ist zu berücksichtigen, dass betroffene Mitarbeiter nicht immer unmotiviert sind. Einen Boreout darf man daher auch nicht mit Faulheit verwechseln. Ein Blick auf verschiedene Branchen und Mitarbeitergruppen sorgt für etwas mehr Klarheit. Vor allem Dienstleistungs- und Verwaltungsbereiche mit starker Aufgabenteilung und einer großen Distanz zum eigentlichen Produkt sind von monotonen Aufgaben betroffen. Dabei zeigt sich, dass vor allem Büroarbeitsplätze betroffen sind. Die Mitarbeiter haben hier die Chance, das Arbeitsvolumen und die Abgabetermine stärker zu beeinflussen. Dahingegen spielt eine Unterforderung in Handwerks- oder Produktionsberufen keine tragende Rolle.

Ein Blick auf die Gruppe der betroffenen Mitarbeiter verdeutlicht, dass vor allem junge, hoch motivierte Mitarbeiter von einer anhaltenden Unterforderung bedroht sind. Mangelnde Perspektiven und ausbleibende Beförderungen tragen zu einer sinkenden Motivation bei. Aufgaben, die nicht den intellektuellen Fähigkeiten entsprechen, erhöhen das Risiko eines Boreouts zunehmend. Besonders gefährdet sind Mitarbeiter, die aufgrund einer Ausbildung oder eines Studiums einer Tätigkeit nachgehen, die nicht den eigenen Interessen entspricht.

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Die Digitalisierung sorgt für anspruchsvollere Aufgaben

Die Zukunft der Arbeit zeichnet sich durch den Einsatz von Software-Robotern und künstlicher Intelligenz aus. Dementsprechend sorgt die digitale Transformation für Angst bei Mitarbeitern. Zusätzlich fordern die Arbeitnehmervertretungen die Sicherung der Arbeitsplätze – die Digitalisierung betreffe nicht nur gering qualifizierte Arbeitskräfte.

Dabei findet die digitale Transformation bereits seit einigen Jahren statt. Insbesondere in der jüngeren Vergangenheit hat diese jedoch an Geschwindigkeit und Dynamik zugenommen. Außerdem sorgen vernetzte Systeme zunehmend für die Automatisierung zahlreicher Aufgaben. Mit der Digitalisierung einher geht auch ein Wandel in den Unternehmen. Im Zuge der Digitalisierung gewinnen Ansätze zur Automatisierung repetitiver Aufgaben an Relevanz. Neben Kosteneinsparungen profitieren Unternehmen und Mitarbeiter vom Wegfall einfacher und wenig fordernder Aufgaben. Zudem schafft die Digitalisierung neue Arbeitsplätze, die die intellektuellen Fähigkeiten der Mitarbeiter ausreizen.

RPA-basierte Prozessautomatisierung entlastet Mitarbeiter von stupiden Tätigkeiten

Eine besondere Rolle bei der Optimierung der Arbeitswelt nimmt die Prozessautomatisierung ein. Durch komplexe IT-Systeme, die im Laufe der Jahre gewachsen sind, ist eine unmittelbare Anpassung systemseitiger Prozesse nur bedingt möglich. Hohe Kosten, lange Entwicklungszeiten und komplexe Testphasen sorgen zudem für eine geringe Effizienz der Automatisierungsmaßnahmen. Auch die Entwicklung neuer Systeme ist sehr aufwendig und kostspielig. Nichtsdestotrotz müssen Unternehmen einzelne Prozesse automatisieren, um in Zeiten der Digitalisierung mit der Konkurrenz Schritt zu halten. An dieser Stelle tritt Robotic Process Automation auf den Plan.

Software-Roboter imitieren die Arbeit des Sachbearbeiters bei konstant hoher Qualität in der Prozessbearbeitung und hoher Bearbeitungsgeschwindigkeit. Mithilfe dieser Technologie lassen sich repetitive und standardisierte Prozesse automatisieren, die den Arbeitsalltag zahlreicher Angestellter in Versicherungen, Banken und anderen Kundenservicebereichen prägen und häufig besonders monoton und langweilig für die Angestellten sind.

Zu den Highlights einer langweiligen Tätigkeit zählen unter anderem

  • das Aufnehmen und Ändern von Stammdaten bei Neu- bzw. Bestandskunden,
  • die Beobachtung von Verkaufspreisen auf verschiedenen Shopping-Portalen,
  • die Prüfung von Formularen und Anträgen auf Vollständigkeit,
  • das Übertragen von Daten aus unterschiedlichen Systemen in digitale Akten,
  • die Adressüberprüfung,
  • das Drucken von Versandlabels,
  • das Versenden von Bestellbestätigungen und Zahlungsaufforderungen und
  • die Eingabe von einzelnen Teilenummern ins System.

Keine dieser Tätigkeiten stellt eine besondere Herausforderung dar. Wobei sich die Liste noch beliebig fortsetzen lässt. Aber alle Tätigkeiten gehören zu den Topkandidaten für einen Boreout auslösenden Job.

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Mitarbeiter­entlastung

Robotics schaffen neue Berufsbilder

Die kontinuierliche Automatisierung dieser Vorgänge entlastet zudem die Arbeitnehmer und das Unternehmen. Während das Unternehmen auf diese Weise Personalressourcen aus der Sachbearbeitung gewinnt und diese im Rahmen wertschöpfender Tätigkeiten verplanen kann, profitieren die Angestellten von den neuen Aufgaben. Denn die digitale Transformation erfordert neue, andere Qualifikationen, um komplexe und kreative Aufgaben zu übernehmen. Damit trägt die Automatisierung mit dazu bei, dass die Anzahl der Mitarbeiter, die potenziell von Boreout bedroht sind, kontinuierlich sinkt. Neue Berufsbilder mit anderen Anforderungen bieten den Angestellten eine Chance, ihre Fähigkeiten richtig zu entfalten. Auch eine fortschreitende Spezialisierung in einzelnen Themengebieten ist durchaus denkbar – diese Entwicklung trägt ebenfalls zu einer Reduktion unmotivierender Arbeitsplätze bei.

Nichtsdestotrotz müssen Unternehmen frühzeitig auf diese Entwicklung reagieren und Mitarbeiter auf dem Weg der digitalen Transformationen mitnehmen. Eine mangelnde Wandlungsbereitschaft und Desinteresse an der persönlichen Weiterbildung hemmen die Transformation nachhaltig. Nur wenn RPA durch konzernweites Change Management begleitet wird, lässt sich das Misstrauen in Bezug auf die vermeintlichen Veränderungen effektiv ausräumen. Konkret geht es darum zu zeigen, wie die Entlastung durch die Roboter den Weg zu neuen, spannenden Aufgaben ebnet. Aufgaben, die bislang ungenutztes Potenzial bei den Mitarbeitern freisetzen und die Mitarbeiter vor neue Herausforderungen stellen. Nur durch eine offene Kommunikation lässt sich das kreative Potenzial der Mitarbeiter freisetzen, dass einen wertvollen Beitrag zum Gelingen des digitalen Wandels leisten kann.

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In einer Erstberatung erläutern Ihnen unsere Experten, wie Sie mit Robotic Process Automation Ihre Geschäftsprozesse automatisieren können und beantworten gerne Ihre Fragen.

Fazit: Die Digitalisierung bekämpft Boreout

Das Boreout gilt zwar nicht als anerkannte Krankheit, hat jedoch ähnlich negative Auswirkungen auf die Psyche eines Menschen wie das anerkannte Burnout-Syndrom. Durch kontinuierliche Unterforderung neigen Menschen zur Erzeugung negativen Stresses. Während die mangelnde Auslastung zu Beginn noch positiv von den Betroffenen wahrgenommen wird, sorgt dies langfristig für nachhaltige Probleme. Die Betroffenen versuchen, die geleistete Arbeit als komplex und aufwendig darzustellen und verlieren mittel- bis langfristig die Motivation an der Arbeit.

Eine Lösung für dieses latente Problem ist die Digitalisierung. Insbesondere der Bereich der Software-Robotic setzt sich mit der Automatisierung kompletter Geschäftsprozesse auseinander. Besonders stupide, klassische Sachbearbeitungsprozesse, welche als primäre Quelle für das Boreout gelten, liegen im Fokus moderner RPA-Lösungen. Der Einsatz intelligenter Automatisierungs-Tools eröffnet den betroffenen Mitarbeiter die Möglichkeit, den bestehenden Rhythmus zu durchbrechen und neue, anspruchsvollere Aufgaben wahrzunehmen.

Milad Safar
Milad Safar

Managing Partner und Autor zahlreicher Veröffentlichungen zum Themenfeld Digitalisierung

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