Zahlreiche Unternehmen setzen bei der eigenen Business-Software auf die SAP-Lösungen. Die aktuellste Software von SAP ist SAP-S/4HANA. Aufgrund des Umstiegs auf die In-Memory-Technologie müssen zahlreiche Kunden ihre Daten in die neue Umgebung migrieren. Hierbei offenbaren sich zahlreiche Fallstricke und Missverständnisse, welche die erfolgreiche Migration behindern können. Insgesamt sollen mehr als 50.000 SAP S/4HANA-Umstellungsprojekte existieren, welche bis 2026 umgesetzt werden müssen. Betroffen sind laut SAP rund 200.000 Unternehmen. Konkret stehen die Unternehmen vor zwei Migrationsprojekten, denn neben dem Datenbankumzug auf die SAP-HANA-In-Memory-Datenbank muss auch das entsprechende Programm aus der S/4HANA Application Suite migriert werden. Im Folgenden erfahren Sie, wie Robotic Process Automation (RPA) die Migration von SAP S/4HANA erleichtert.
Was ist SAP S/4HANA?
Das Walldorfer Unternehmen ist nicht nur das wertvollste, börsennotierte Unternehmens Deutschlands, sondern auch einer der größten Entwickler von Unternehmenssoftware. Die aktuelle Software-Suite, SAP S/4HANA ist der direkte Nachfolger des etablierten SAP SE. Das S im Namen der Software steht für „simple“. Dahingegen verdeutlicht die 4, dass es sich um die vierte Produktgeneration handelt. Dahingegen ist HANA die Bezeichnung der zugrunde liegenden Datenbanktechnologie aus dem Hause SAP.
Die Datenbanktechnologie befindet sich bereits seit 2010 am Markt. Erst im Jahr 2015 folgte dann das SAP S/4HANA-Release. Mit dieser Veröffentlichung integrierte SAP Cloud- und On-Premise-Lösungen. Insgesamt stellt die Software-Suite eine Erweiterung für die bestehende ERP-Software-Produktlinie dar. Zu den Standards der Software Suite gehören unter anderem SAP SRM, SAP CRM und SAP SCM.
Bei der Integration können Unternehmen auf die folgenden drei Ansätze setzen:
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On-Premise
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Cloud-Lösung
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Hybrid-Variante
Die Herausforderung bei der Migration von SAP S/4HANA
Die aktuelle SAP-Anwendungslandschaft stellt die Grundlage zahlreicher Geschäftsprozesse dar, die unverzichtbar sind, um die Ausführung der täglichen operativen Aktivitäten zu gewährleisten. Allerdings zeigt sich, dass im Laufe der Zeit die Datenquelle und somit die verbundenen Systeme zugenommen haben. Einerseits steigert ein Mehr an Daten die allgemeine Qualität der Geschäftsprozesse und generiert umfangreichere Einsichten in verschiedenste Zusammenhänge. Andererseits hat die Einbindung weiterer Datenquellen auch Nachteile, denn die entsprechende Infrastruktur ist vergleichsweise komplex geworden.
Mit der neues S/4HANA Business Suite bietet SAP eine neue und verbesserte Möglichkeit zur Digitalisierung von Geschäftsprozessen. Allerdings zeigen unterschiedliche Projekte, dass die Migration solcher Datenmengen besonders kostspielig sein können. So verdeutlicht eine Analyse von UiPath, dass der typische Migrations-Prozess bis zu 10 Millionen US-Dollar kosten kann und durchschnittliche 18 Monate beträgt. Insbesondere die Ankündigung von SAP, den Support früherer Versionen der ERP-Anwendungen bis 2025 einzustellen, zwingt alle Kunden, zu S/4HANA zu migrieren.
RPA-Erklärvideo
Benefits von RPA
Kostensenkung
Qualitätssteigerung
Mitarbeiterentlastung
Wie RPA SAP-Migrationsprojekte vereinfacht
Vor allem bei großen Migrationsprojekten besteht ein gewisses Maß an Unsicherheit. Vor allem manuelle Teilprozesse weisen ein hohes Fehlerpotenzial und somit ein hohes Risiko auf. Robotic Process Automation (RPA) bietet aber die Möglichkeit, auch einzelne Teilschritte zu automatisieren, wie beispielsweise den umfangreichen und besonders aufwendigen Softwaretest. Auf diese Weise wird die Migration schneller und zuverlässiger.
Des Weiteren stellen die eigenentwickelten Codes, welche für die Anpassung von SAP-Anwendungen an die spezifischen Kundenanforderungen notwendig sind, ein Risiko dar. Im Normalfall kann ein solcher individueller Code mehrere tausend Zeilen umfassen. Allerdings sorgen unterschiedliche Codierungsstandards zwischen SAP SE und SAP S/4HANA dafür, dass die Codes zu Beginn nicht einwandfrei funktionieren. Folglich müssen Unternehmen bei der Implementierung der neuen Software Suite ausreichend Ressourcen einplanen, die den korrekten Betrieb sicherstellen. Durch den Einsatz von RPA lässt sich dieser Prozess maßgeblich verbessern.
Anwendungsfälle für die RPA bei der Migration von SAP S/4HANA
Dass Robotic Process Automation nicht nur standardisierte und regelbasierte Prozesse optimieren kann, sondern auch einen Mehrwert bei der Migration neuer Softwarelösungen bietet, ist vielen Anwendern unbekannt. Dabei steigert die automatisierte Bearbeitung einzelner Migrationsschritte sogar die Compliance und die Qualität des gesamten Prozesses. Die folgenden Beispiele verdeutlichen, wie sich Software-Roboter bei der Automatisierung des Migrationsprozesses einsetzen lassen.
RPA als Unterstützung bei der Datenmigration
Alte ERP-Systeme auf Basis von SAP SE sind oftmals ein integraler Bestandteil der Anwendungslandschaft in Unternehmen. Dementsprechend aufwendig ist die Extraktion sowie die anschließende Datenmigration in die neue Systemlandschaft. Allerdings lassen sich mithilfe von RPA-Lösungen ganze Schritte der manuellen Dateneingabe sowie des manuellen Datentransfers automatisieren. Die Vorteile dieser Vorgehensweise sind enorm, denn neben einem geringen Zeitaufwand sinkt auch das Fehlerpotenzial, das aus der manuellen Übertragung resultiert. Außerdem lassen sich durch dieses Vorgehen definierte Fristen fest- und einhalten.
Analyse von Individualcodierungen mithilfe von RPA
Da es sich bei SAP um eine Standardsoftware für den professionellen Einsatz handelt, müssen die meisten Unternehmen die Software auf die individuellen Bedürfnisse anpassen. Der hier entwickelte Individualcode ist entscheidend für den richtigen Betrieb sowie den gewünschten Einsatz der Software. Allerdings setzen SAP SE und SAP S/4HANA auf unterschiedliche Codierungsstandards. Dementsprechend kann es bei bzw. nach der Migration beim Einsatz der Codes zu Fehlern kommen.
Mithilfe von RPA-Lösungen lassen sich entsprechende Individualcodierungen erkennen und auf die korrekte Syntax kontrollieren. Auf diese Weise müssen Entwickler keine umfangreichen Testskripte entwickeln, die die korrekte Funktionsweise testen. Vielmehr kann ein Software-Roboter die entsprechenden Codes identifizieren und auf Kompatibilitätsprobleme überprüfen.
Software-Roboter zur Verbesserung von Test- und Validierungsprozessen
Nach der Identifikation manuell erstellter Quellcodes müssen diese auf die richtige Funktionsweise getestet werden. Hierfür bieten sich Software-Roboter an, die bei der Automatisierung der Tests unterstützen. Auch die Validierung unterschiedlicher Programmimplementierungen funktioniert auf diese Weise. Ein besonderer Vorteil dieses Ansatzes ist das standardisierte Vorgehen, das eine kontinuierlich hohe Qualität sicherstellt. Außerdem werden keine Entwickler für das Testen der bereits implementierten Codes gebunden.
Die RPA-Lösungen von UiPath unterstützen beispielsweise automatisierte Tests über die SAP-GUI, Fiori sowie andere SAP-Clients. Durch die Entwicklung von Testfällen und Datensätzen profitieren die Anwender von einer dynamischen Reduktion der Testzeiten. Außerdem lassen sich die einmalig entwickelten Testfälle beliebig häufig ausführen – hierdurch steigt die Testabdeckung. Auch die Automatisierung von Sicherheits-, Regressions- und Abnahmetests mittels RPA trägt zu einer Reduktion des manuellen Aufwands sowie der Kosten bei. Vor allem moderne RPA-Lösungen ermöglichen eine Visualisierung der Testfortschritte und -ergebnisse in einem PowerBI-Dashboard.
Management von Sicherheit und Compliance
Schlussendlich bieten Software-Roboter eine vertrauenswürdige Plattform für die sichere und vereinfachte Einhaltung von wichtigen Vorschriften. Insbesondere Sicherheits- und Überwachungsfunktionen wie die rollenbasierte Zugriffskontrolle, die Verschlüsselung sowie zertifizierte Codierungen entsprechenden den hohen Compliance-Anforderungen moderner Unternehmen. Gesamtheitlich betrachtet ermöglicht der Einsatz einer RPA-Lösung die Einhaltung der Compliance-Anforderungen.
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In einer Erstberatung erläutern Ihnen unsere Experten, wie Sie mit Robotic Process Automation Ihre Geschäftsprozesse automatisieren können und beantworten gerne Ihre Fragen.
Fazit
Im Jahr 2025 stellt SAP den Support für die veralteten Versionen von SAP SE ein und konzentriert sich auf SAP S/4HANA. Für viele Kunden ist diese Konzentration ein kleines Ärgernis, denn die Migration der bestehenden Daten ist aufwendig. Allerdings profitieren die Nutzer von einer modernen Software und zahlreichen digitalen Funktionen.
Die Migration der Daten muss keine Herausforderung darstellen. Der Schlüsseln, um das Komplexitätsproblem auf dem Weg hin zu SAP S/4 HANA in den Griff zu bekommen, liegt in der Automatisierung. Die UiPath RPA-Lösungen sind in der Lage, mehrere Phasen des Migrationsprozesses parallel zu automatisieren und den Zeitaufwand und das Fehlerpotenzial für die gesamte Migration zu reduzieren. So können die Roboter Custom Code identifizieren und auf die Kompatibilität mit dem Zielsystem überprüfen. Auch die Automatisierung der umfangreichen Testfälle gehört in das mögliche Leistungsspektrum. Aber auch der wichtigste und fehleranfälligste Prozess, die Migration der Daten, lässt sich durch den Einsatz von RPA automatisieren. Hierbei profitieren die Anwender nicht nur von einem standardisierten Vorgehen, sondern auch von einer fehlerfreien Migration.